Tobias Adler-Bartels | Literaturessay |

Die Schattenseiten des amerikanischen Konservatismus

Corey Robin und George Hawley fragen nach dem radikalen Potenzial einer ehrwürdigen politischen Tradition

Der zunächst durch die Tea Party-Bewegung und dann durch die Wahl Donald Trumps in seinen Grundfesten erschütterte Konservatismus in den Vereinigten Staaten ist ein Kind des 20. Jahrhunderts. Nicht zufällig setzt deshalb George Nashs berühmtes Buch The Conservative Intellectual Tradition since 1945 erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein, als sich im nun beginnenden Kalten Krieg ein konservatives Establishment in und um die Republikanische Partei entwickelte. Die programmatischen Säulen dieses postwar conservatism waren sein Antikommunismus und ein wirtschaftlich libertäres sowie (christlich-)traditionalistisches Denken. Im Gegensatz zu vielen europäischen Staaten gab es in den USA zu diesem Zeitpunkt allerdings kein genuin konservatives Milieu oder anschlussfähige Traditionen wie beispielsweise die kontinentale (politische) Romantik des 19. Jahrhunderts. Die westeuropäische „Internationale der Konservativen“ (Johannes Grossmann) blickte deshalb häufig herablassend über den Atlantik, obwohl sich dort mit Richard Weavers Ideas have Consequences (1948), William F. Buckleys God and Man at Yale (1951) oder Kirk Russels The Conservative Mind (1953) der amerikanische Konservatismus selbstbewusst zu Wort meldete.

Während die Diskussionen dieser Gründungszeit noch von einem hohen intellektuellen Niveau zeugten, mischten sich in die parteipolitischen Kämpfe der Konservativen rasch jene schrilleren Töne, die auch heute vernehmbar sind. Der polarisierende Präsidentschaftswahlkampf 1964 zwischen dem – zunächst gegen den Willen der Parteiführung nominierten – Republikaner Barry Goldwater und Lyndon B. Johnson führte zwar zu einem deutlichen Sieg des demokratischen Amtsinhabers, zeigte aber auch erstmals einen rechten Kandidaten, der die Grenzen des Konservatismus neu definierte. Die nachfolgenden gesellschaftlichen und politischen Polarisierungen der 1960er- und 70er-Jahre beeinflussten dann die weiteren Debatten des amerikanischen Konservatismus, wie Richard Nixons berühmtes Schlagwort der „silent majority“ oder der Siegeszug der Neocons verdeutlichen.[1] Ronald Reagans Präsidentschaft ab 1981 wird als eine (letzte) Hochzeit des postwar conservatism angesehen, auch wenn seine beiden Amtszeiten im rechten Lager sehr kritisch betrachtet wurden. Nach der unglücklichen Präsidentschaft von George W. Bush und dem außenpolitischen Primat des war on terror wurden die Eruptionen am rechten Rand in der Amtszeit von Barack Obama offensichtlich. Die Tea Party-Bewegung und die polarisierende Präsidentschaftskandidatur von Trump stellten das Deutungsmonopol der Republikanischen Partei über die konservative Programmatik mehr und mehr in Frage. Diese nicht zuletzt gegen das eigene Establishment gerichtete politische und soziale Dynamik wirft seitdem neue Fragen zum Zustand des amerikanischen Konservatismus und seiner Ränder auf.

Während der Antikommunismus des Kalten Krieges mit seinen eindeutigen innen- und außenpolitischen Feindbildern einen kleinsten gemeinsamen Nenner aller ‚rechten‘ politischen Kräfte bildete, ist nach dem Ende der globalen Blockkonfrontation die konservative Feindbestimmung weitaus differenzierter geworden. Hinzu kommt die zunehmende (ethnische) Pluralisierung, Säkularisierung und Individualisierung der amerikanischen Gesellschaft, die die Sinnkrise des Konservatismus verstärkt. Corey Robin und George Hawley haben sich in den letzten Jahren mit sehr unterschiedlichen Deutungen zur Entwicklung des amerikanischen Konservatismus hervorgetan, die es wert sind, näher betrachtet zu werden. Beide Autoren zeichnet aus, dass sie jüngere politische Phänomene, wie die Tea Party, Trump oder Alt-Right, im Zusammenhang mit originär rechten bzw. konservativen Denktraditionen betrachten und somit dem gegenwärtig dominanten normativen (Rechts-)Populismus-Verständnis ideengeschichtlich gesättigte Untersuchungen entgegenstellen.[2]

I. Corey Robin: The Reactionary Mind

Wer von Corey Robins The Reactionary Mind. Conservatism from Edmund Burke to Donald Trump eine kohärente oder gar chronologische Erzählung über den amerikanischen Konservatismus erwartet, wird schnell enttäuscht. Wie schon die erste Auflage von 2011 (Conservatism from Edmund Burke to Sarah Palin) bietet das Buch eine mehr oder weniger eklektische Sammlung von verschiedenen Essays, die Robin – bekennender ‚linker‘ Politikwissenschaftler und eifriger Blog-Autor[3] – im Laufe der Jahre geschrieben hat. Waren die Beiträge der Erstauflage noch stark vom Kontext des war on terror geprägt, verschiebt sich nun der Fokus mehr auf die ökonomischen Ideen innerhalb des amerikanischen konservativen Denkens. Die Kritik an der ersten Auflage nahm Robin außerdem zum Anlass, in drei einführenden Essays (The Private Life of Power, On Counterrevolution und The Soul of Violence) sein Verständnis des Konservatismus näher zu erörtern.

Doch ob Robin seine Kritiker überzeugen wird, bleibt abzuwarten – schließlich wartet schon der Titel des Buches erneut mit einer provokanten Kontinuitätsthese auf, die eine Linie von Edmund Burke bis zum gegenwärtigen US-Präsidenten zieht. Grundlage dieser These ist ein im amerikanischen Raum nicht untypisches positionales bzw. strukturelles Verständnis des Konservatismus, nachdem sich konservative Akteure als Besitzstandswahrer von herrschenden Interessen oder Machtpositionen auszeichnen: „Conservatism is about power besieged and power protected.“ (33) Die Verteidigung der etablierten Ordnung gegen die modernen Freiheits- und Gleichheitsansprüche ist demnach zentrale Aufgabe des konservativen politischen Denkens – dieses ist „the theoretical voice of this animus against the agency of the subordinate classes“ (7). Um jedoch den Fallstricken einer simplifizierenden Gegenüberstellung von herrschender und beherrschter Klasse zu entgehen, verweist Robin auf den vorrangig privaten Charakter dieser Kämpfe um Macht, Hierarchie und Privilegien – schließlich werde die Erosion der vermeintlich natürlichen Ordnung aus Sicht der konservativen Eliten zuerst im Privaten sichtbar: „When the conservative looks upon a democratic movement from below, this […] is what he sees: a terrible disturbance in the private life of power.“ (13)

Es ist die bekannte Schwäche einer solchen positionalen Konzeption, dass der Konservatismusbegriff ohne weitere inhaltliche Beschreibung beliebig wird und alle machtbewahrenden Regime in Absehung ihrer ideologischen Differenzen einschließt. Robins Aussage „conservative ideas are a mode of counterrevolutionary practice“ (17, herv. TAB) verdeutlicht denn auch den vorrangig aktivistischen Charakter dieses Konservatismus, der ideengeschichtlich auf die gegenrevolutionären und antiaufklärerischen Traditionen des europäischen politischen Denkens verweist.

Nach Robin sind Radikalismus und Konservatismus synonyme Begriffe[4] und dementsprechend sitzen an der ‚konservativen Tafel‘ so unterschiedliche Denkerinnen und Denker wie Thomas Hobbes, Edmund Burke, Donald Trump, Friedrich Nietzsche, Ayn Rand, Antonin Scalia, Francis Fukuyama und George W. Bush. Die gelegentlichen Verweise auf europäische Denker wie Georges Sorel, Carl Schmitt oder Ernst Jünger deuten zwar transnationale Ideentransfers eines radikalisierten Konservatismus an, allerdings bleiben die Ausführungen hierzu marginal. Die einzelnen Kapitel spannen zum Teil ziemlich große Bögen: Von der konservativen Suprematie des männlich konnotierten Erhabenen gegenüber dem ästhetischen Schönen in Burkes Philosophical Inquiry into the Sublime and Beautiful (1757) geht Robin rasch über zu Sorels protofaschistischen Reflektionen über die Gewalt und landet letztendlich bei den Folterpraktiken im amerikanischen war on terror. Die vermeintliche Kohärenz der konservativen Militanz überzeugt in dieser Form nicht – vielmehr wären hier weitere Hinweise auf Episoden konservativer Radikalisierung (verstanden als historischer Prozess), wie die gut erforschte Entwicklung des dynamischen und voluntaristischen Charakters konservativen politischen Denkens, beispielsweise in der deutschen Zwischenkriegszeit, aufschlussreich gewesen.

In den weiteren inhaltlichen Kapiteln dreht sich Robins Buch jedoch vielmehr um die Genese des Neoliberalismus und dessen Wurzeln in der sogenannten Österreichischen Schule um Carl Menger, Ludwig von Mises oder Friedrich Hayek. So deutet Robin Burkes Spätwerk und vor allem dessen posthum veröffentlichte Thoughts and Details on Scarcity (1795) als Stichwortgeber für ein marktradikales ökonomisches Denken. Die politische Macht der aristokratischen Feudalherrschaft transformiere sich zur ökonomischen Macht des Marktes, auf dessen Schultern sich fortan säkularisierte Werte durchsetzen würden: „Absent a universal standard of value, we are left with only the subjective preferences of buyers and sellers in the market.“ (125) Dieser Gedanke wird auch im Kapitel zu Friedrich Nietzsche aufgegriffen, dessen Wertenihilismus und Geistesaristokratismus nach Robin eine wichtige Inspirationsquelle für die Marginal Revolution der ökonomischen Theorie des Grenznutzen bildete. Folgt man dieser ökonomistischen Interpretation des Konservatismus bzw. Neoliberalismus, dann wird ersichtlich, warum ein europäisches Konzept wie der moralisch motivierte Wertkonservatismus (Erhard Eppler) für Robin unvorstellbar ist.

Der jüngste Beitrag zum gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten deutet dessen xenophobe und sexistische Ausfälle einerseits als vulgären Ausdruck der antiemanzipatorischen Tradition der amerikanischen Rechten, zielt im Kern aber auf Trumps ökonomisches Denken, welches Robin durch eine kritische Re-Lektüre von The Art of the Deal (dessen eigentlicher Autor der Journalist Tony Schwartz ist) exemplifiziert. Robin beschreibt, etwas holzschnittartig, wie sich die Prototypen des heroischen Kriegers einerseits sowie des Geschäftsmanns andererseits als konstitutive Pole der amerikanischen Rechten herausgebildet hätten. Die Pazifizierung des kriegerischen Ausgangszustandes sei jedoch nur zu dem Preis erkauft worden, dass die vormals blutigen Kämpfe um Ruhm und Ehre auf das Feld des ökonomischen Marktes übertragen wurden und wirtschaftliche Macht nun die militärische Potenz ersetzt. War im Kalten Krieg aufgrund der militärischen Bedrohung die Integration beider rechter Lager noch möglich, herrsche nach dem Ende der bipolaren Weltordnung das Primat des ökonomischen Konservatismus. Trumps Aufstieg sei nun nach Robin als konservative Wende zu verstehen, die den vormals dominierenden Gegensatz von Elite vs. Masse durch seinen antielitären Wirtschaftspopulismus aufweiche. Robins Diagnose – „Trump is a window onto the dissolution of the conservative whole“ (245) – sieht dementsprechend den 45. Präsidenten als Ausdruck eines sinnentleerten Konservatismus, dem die Gegner ausgegangen sind. Betrachtet man die zahlreichen (digitalen) Invektiven Trumps, denen eine klare Freund-Feind-Bestimmung zugrunde liegt, muss diese Deutung jedoch irritieren – eine befriedigende Antwort auf das Phänomen Trump bietet somit auch Robin nicht.

Es ist eine Stärke von Robins Buch, dass er die Kontinuität von antiliberalen, gegenmodernen und demokratiefeindlichen Seiten nicht nur des amerikanischen Konservatismus in Erinnerung ruft und somit die konservative Ideengeschichte von Edmund Burke bis heute gegen den Strich liest. Allerdings offenbart sich damit auch ein unterkomplexes Verständnis des amerikanischen (und kontinentalen) konservativen politischen Denkens, wenn hier die radikale Variante als pars pro toto für den Konservatismus insgesamt genommen wird, denn gleichzeitig versäumt es Robin inhaltliche Gemeinsamkeiten bzw. Motive dieses Radikalkonservatismus herauszustellen. Der zu Recht erhobene Vorwurf, dass sich die kontinentale Konservatismusforschung durch eine gewisse Ignoranz gegenüber ökonomischen Ideen auszeichnet, fällt auf Robin zurück, dessen Desinteresse an den genuin politischen oder kulturellen Aspekten des Konservatismus markant ist. Auch die Behauptungen, dass Begriffe wie konservativ, reaktionär und gegenrevolutionär synonym zu verstehen seien oder die amerikanische politische Rechte „a coherent body of theory and practice“ (28f.) darstelle, schafft mehr Verwirrung als Erkenntnis. Dass die ideenhistorische Erforschung der vielfältigen – auch dunkleren – Facetten des Konservatismus als einer ‚reaktionären Moderne‘ (Jeffrey Herf) sowie seiner antiaufklärerischen (Isaiah Berlin, Zeev Sternhell oder Darrin McMahon) bzw. antiliberalen Traditionen (Stephen Holmes)[5] von Robin nicht zur Kenntnis genommen werden, liegt nicht zuletzt auch an dem interventionistischen Charakter seiner Schriften.

II. George Hawley: Der Konservatismus und seine rechten Kritiker

Rechte Alternativen…

Einen mehr deskriptiven Zugang hingegen wählt der amerikanische Politikwissenschaftler George Hawley (University of Alabama), der in seinen beiden Büchern Right-Wing Critics of American Conservatism (2016) und Making Sense of the Alt-Right (2017) die Kritik am Konsenskonservatismus der Republikanischen Partei in den Mittelpunkt rückt. Hawley beschreibt in beiden Werken eingehend, wie sich neben dem konservativen Mainstream politische Bewegungen entwickeln konnten, die gegenwärtig die Deutungshoheit der Republikaner über die rechte ideenpolitische Agenda mehr und mehr in Frage stellen. Konzeptionell liegt allerdings auch Hawley ein – wenn auch implizites – strukturelles Verständnis des Konservatismus zugrunde, welche die (partei-)politischen Machtspiele um die Akzeptanz der Leitfunktion der konservativen Eliten ins Zentrum rückt.

In modifizierender Anknüpfung an Norberto Bobbio definiert Hawley das aufgerufene rechte ideologische Spektrum als „encompassing all of those ideologies that, while not necessarily rejecting equality as a social good, do not rank it at the top of the hierarchy of values“ (12). Dieser minimale gemeinsame Nenner ist notwendig, um anschließend all die verschiedenen politischen Strömungen und Akteure in den Griff zu kriegen, die sich neben und gegen den konservativen Mainstream nach 1945 entwickelt haben. Der „organized conservatism“ (38) als Ausgangspunkt der Absetzungsbewegung setzt sich sowohl aus der Republikanischen Partei als auch aus prominenten konservativen Medien (wie etwa National Review, Weekly Standard) und Thinktanks (Heritage Foundation, American Enterprise Institute, Young Americans for Freedom) zusammen. Diese Akteure und Institutionen des konservativen Mainstreams erfüllen die Funktion von gatekeepern, die in der Lage sind, rechtsradikale Positionen auszuschließen.[6] Historische Beispiele für diese „Säuberungen“ (Hawley) sind zum einen der Umgang mit Robert Welch und der von ihm 1958 mitgegründeten John Birch Society, die seine kruden Verschwörungstheorien über eine unmittelbar bevorstehende kommunistische Unterwanderung der Vereinigten Staaten verbreitete und viele Anhänger fand.[7] Um moderate Wähler im Goldwater-Wahlkampf nicht abzuschrecken, entschloss sich das konservative Establishment unter anderem durch einen von William F. Buckley geschriebenen Frontalangriff auf Welch in der National Review (The Question of Robert Welch) diesen aus dem konservativen Lager zu exkommunizieren. In einem weiteren Fall ging es um den Umgang mit dem ehemaligen Ku-Klux-Klan-Mitglied David Duke, der 1990 in Louisiana als republikanischer Kandidat für die Wahlen zum Senat nominiert wurde. Erneut wurde unter anderem von Buckley und Ben C. Toledana in der National Review eine gezielte Kampagne gegen Duke initiiert, die aber – wie Hawley zeigt – nicht ausschließlich auf dessen offen rassistische Positionen abzielte, sondern auch aus allgemeinem (wahl-)strategischen Kalkül erfolgte.

Diese Beispiele aufgreifend lautet eine zentrale These Hawleys, dass diese (demokratische) diskursive Kontrollmacht des amerikanischen konservativen Establishments mehr und mehr erodiert und dadurch neue rechte politische Bewegungen erstarken, die bis vor einiger Zeit noch ein marginales Nischendasein fristeten. Hawley fasst diese rechten Strömungen unter den Schlagwörtern „Localism“, „Secular Right“, „Mainstream / Radical Libertarians“, „Paleoconservatives“ sowie „White Nationalism“ zusammen. Im Folgenden sollen die letzten drei Bewegungen näher beleuchtet werden, die auch gegenwärtig den rechten Diskurs maßgeblich prägen.

Die bislang einflussreichste Kritik am amerikanischen konservativen Mainstream formuliert das libertäre Lager, dessen programmatischen Kern das Nichtaggressionsprinzip, die Idee des Selbsteigentums sowie der freiwilligen Kooperation bilden. In welchem Verhältnis ein so verstandener Libertarismus und Konservatismus stehen, wird seit Milton Friedmans Capitalism and Freedom (1962) stetig diskutiert. Einerseits steht die These eines komplementären Verhältnisses beider Strömungen im Raum, welches unter anderem von Ronald Reagan 1975 in der libertären Monatsschrift Reason propagiert wurde: „If you analyze it I believe the very heart and soul of conservatism is libertarianism“. Dagegen steht jedoch eine wirkmächtige Bewegung beispielsweise um die Brüder Charles und David Koch, die auf die Eigenständigkeit libertärer Ansichten pocht und mit eigenen Stiftungen, wie dem wirkmächtigen Cato-Institut (1977) oder der Bürgerbewegung Citizens for a Sound Economy (1984) wichtige Orte zur Verbreitung libertären Denkens geschaffen haben.[8] Bekennende libertäre Politiker wie die Republikaner Ron und Rand Paul sind in diesen Institutionen sozialisiert und auch das Akronym ‚Taxed Enough Already‘ der Tea Party-Bewegung verweist weniger auf klassische konservative Inhalte, denn auf libertäre Staatsskepsis. Allerdings sind abgesehen vom außenpolitischen Isolationismus vieler Libertärer auch die Schnittmengen beider Strömungen deutlich zu erkennen.

Da abgesehen von den skizzierten Grundüberzeugungen das libertäre Denken äußerst divers sei, plädiert Hawley dafür, zwischen einer moderaten („Mainstream Libertarians“) und radikalen Variante zu differenzieren. Anarchokapitalistische Ansichten zu Staat und Gesellschaft, die sich aus den Denktraditionen des amerikanischen anarchistischen Denken des 19. Jahrhunderts eines Josiah Warren, Lysander Spooner oder Benjamin Tucker sowie der einflussreichen Österreichischen Schule und ihrer amerikanischen Schüler wie Murray Rothbard speisen, bilden demnach den inhaltlichen Kern dieses Radikallibertarismus. Eine naturrechtliche (nicht utilitaristische) Freiheitskonzeption, das Eintreten für eine wirtschaftlich begründete Politik der offenen Grenzen sowie die Forderung nach militärischer Enthaltsamkeit unterscheiden die radikallibertären Positionen vom moderaten Libertarismus bzw. konservativen Mainstream. Allerdings gibt es auch hier neuere Entwicklungen, die allgemeine Aussagen verkomplizieren. Ein Beispiel dafür stellt Hawleys Verweis auf eine regidere staats- und gesellschaftspolitische Tendenz im radikallibertären Lager dar, die sich etwa innerhalb des hierzulande von der Neuen Rechten rezipierten Werks Democracy. The God that failed (2001) von Hans-Hermann Hoppe spiegelt. Der Ökonom plädiert darin für eine monarchische Übergangsregierung auf dem Weg zum anarchistischen Utopia und setzt in Migrationsfragen auf ein strenges Grenzregime.

Neben dem libertären Lager haben sich nach Hawley vor allem zwei Gruppen mit ihrer Kritik am konservativen Mainstream hervorgetan: die Paläokonservativen und die rassistische Rechte der „white supremacists“. Die hierzulande selten zur Kenntnis genommenen Paläokonservativen (beispielsweise Patrick J. Buchanan, Mel Bradford oder Paul Gottfried) stehen für einen anachronistischen Konservatismus ein, dessen programmatische Positionen – wie außen- und wirtschaftspolitischer Protektionismus, Ablehnung weiterer Migration sowie die wichtige Rolle der christlichen Religion für Staat und Gesellschaft – an die Ideen älterer konservativer Strömungen der amerikanischen Südstaaten (wie das Southern Agrarian Movement) erinnern: „We might think of paleoconservatives simply as conservatives who simply refuse to get with the times.“ (180) Daneben gibt es in den USA eine lange Tradition von Bewegungen wie dem Ku-Klux-Klan, der National Alliance oder der Aryan Nations, die sich – für deutsche Leser irritierend – geschützt vom First Amendment unverhohlen zu ihren rassistischen und antisemitischen Positionen bekennen, dadurch aber auch meist ein marginales Phänomen am politischen Rand blieben. In jüngerer Vergangenheit hätten die rassistischen Wölfe allerdings Kreide gefressen und so habe sich ein elaborierterer und auf plumpe rassistische Parolen verzichtender „highbrow white nationalism“ entwickelt, dessen Idee eines „race realism“ sich auf das Konzept der „human biodiversity“ beruft und somit den Anschein von wissenschaftlichen Aussagen erwecke. Wichtige Referenzautoren für diese Strömung sind Jared Taylor (American Renaissance), Kevin MacDonald (The Occidential Observer) oder die aufgrund ihrer vermeintlich genetischen Grundlagen heftig umstrittene Intelligenzforschung von Charles Murray und Richard Herrnstein (The Bell Curve 1994). Hawley beobachtet hier auch ein gestiegenes Interesse an den ‚klassischen‘ politischen Schriften von europäischen Denkern wie Carl Schmitt, Ernst Jünger oder Julius Evola sowie den Ideen der französischen Nouvelle Droite und ihrem Vordenker Alain de Benoist. Allerdings zeichnet sich gerade das politische Denken von letzterem durch einen spezifischen Antiamerikanismus und antichristlichen Paganismus aus, der weite Teile der amerikanischen Rechten (noch) irritiert.[9]

Was Hawleys Studie insgesamt auszeichnet, ist der präzise erhellende Blick auf die dunklen Schatten jenseits des amerikanischen konservativen Mainstreams, der die strukturellen und programmatischen Aspekte des organisierten Rassismus, Antifeminismus und Antietatismus beleuchtet. Der nüchterne Stil und die eingängige Struktur des Buches sind gerade für Leserinnen und Leser geeignet, die sich einen ersten Überblick über diese originär amerikanischen Strömungen verschaffen wollen. Weitere Studien sind allerdings dringend notwendig, um die internen Friktionen und Widersprüche dieser politischen Bewegungen zu ergründen.

… und alternative Rechte

Zwischen Hawleys Studie über das rechte Spektrum jenseits des etablierten Konservatismus und seinem 2017 erschienenen Making Sense of the Alt-Right liegt die Zäsur der Wahl Trumps. In den Diskussionen um seine Unterstützer machte nicht nur in deutschen Medien das Schlagwort der Alt(ernative)-Right rasch die Runde, auch wenn oft unklar blieb, welche Positionen und Akteure sich dahinter verbargen. Mit Hawleys neuestem Buch liegt nun eine der ersten umfassenden Untersuchungen zur Alt-Right vor, in der auch zahlreiche Gespräche des Autors mit Protagonisten der Bewegung eingeflossen sind.

Hawleys instruktive Studie zeichnet die erstaunliche Entwicklung dieses Labels nach, dessen Aufstieg zu einer politischen Bewegung ohne das Internet nicht möglich gewesen wäre. Die vom selbsternannten ‚identitären‘ Vordenker Richard Spencer 2010 gegründete Website AlternativeRight.com sollte vorrangig der Verbreitung von Ideen der Nouvelle Droite sowie des europäischen Traditionalismus eines Nietzsche, Heidegger oder Evola dienen. Während die meisten älteren rechten Webzines in Amerika (wie beispielsweise Stormfront, NRx) meist auf plumpe rassistische Themen setzten, waren die Beiträge auf Alt-Right inhaltlich diverser und die Meinungen pluralistischer – jedoch immer noch im scharfen Kontrast zum konservativen Establishment: „It had no interest in mainstream conservatism political theory and did not share conservatism’s passion for free-market economics.“ (61) Im Dezember 2013 schaltete Spencer die Seite allerdings wieder ab und gründete stattdessen das Onlinejournal Radix, da nach seiner Aussage das Label Alt-Right als Negativkonzept von Anfang an zeitlich begrenzt und programmatisch problematisch gewesen sei. Schließlich betrachteten Spencer und seine Anhänger ihre politischen Absichten nicht als ‚Alternativen‘, sondern als gültige Aussagen und auch die im Begriff implizierte politische Ausrichtung verdecke, dass es keine ‚rechten‘ und ‚linken‘ Positionen gebe, sondern nur wahre Ideen über Politik, Rasse und Geschlecht.

Es erscheint jedoch als ein Signum des digitalen Zeitalters, dass Begriffe, die einmal im Netz auftauchen, nicht einfach wieder verschwinden. Und so feierte das Label Alt-Right anschließend in den sozialen Netzwerken eine kaum nachvollziehbare vulgäre, gewaltaffine und bewusst tabubrechende Wiedergeburt. Symbolisch hierfür steht das bekannte Meme von Pepe the Frog, welches sich in diversen sozialen Netzwerken viral verbreitete und zum Wappentier der nun entstehenden Alt-Right-Bewegung avancierte. Der innovative Charakter dieser Bewegung ist nach Hawley eine massenwirksame und zugleich anonyme Internetstruktur, die auf Techniken wie trolling oder doxing (öffentliches Bloßstellen von Personen) setzt – Alt-Right „is almost exclusively an online phenomenon“ (18). Gerade die bitterböse Ironie und der tiefe zum Teil menschenverachtende Sarkasmus in unzähligen Beiträgen oder Kommentaren mit Bezug zur Alt-Right unterscheidet diese Bewegung von den früheren humorlosen Pamphleten der Old Right.[10] Außerhalb des Netzes agiert die Bewegung deutlich unbeholfener: mit dem National Policy Institute und den American Renaissance Conferences stehen bislang lediglich zwei analoge Orte der Vernetzung zur Verfügung.

Im letzten Präsidentschaftswahlkampf wurde aus der Online-Bewegung der Alt-Right und deren anonymen Wellenreitern plötzlich ein Phänomen, das auch die nicht-digitalen Debatten prägte. Eine wesentliche Rolle spielte eine Wahlkampfrede von Hillary Clinton, in der sie auf die vermeintlich direkten Verbindungen von Trump und Bannon zur Alt-Right-Bewegung aufmerksam machte und ihren Rivalen mit den Worten „This is not conservatism as we have known it“ des politischen Extremismus bezichtigte. Die Rede erregte viel Aufmerksamkeit und bescherte der Bewegung weiteren Zulauf. Allerdings zeichnet Hawley plausibel nach, wie die Bemühungen von Bannon und seinem Breitbart-Imperium scheiterten, sich als originärer Teil dieser Bewegung darzustellen. Vielmehr wurden nach diesem Versuch alle auf offen rassistische Positionen verzichtenden Trittbrettfahrer von der Alt-Right als „Alt-Lite“ diffamiert. Entsprechend muss die auch hierzulande noch weit verbreitete Vorstellung, dass Bannon oder gar Trump Gallionsfiguren der Alt-Right seien, nach der Lektüre von Hawley’s Buch revidiert werden: „Trump’s brand of populist nationalism is a major break from traditional conservatism, but it is a far cry from the explicit white nationalism and anti-Semitism of the Alt-Right.“ (174)

Auch wenn es keine markanten Manifeste oder Pamphlete dieser Bewegung gibt, zeichnen sich viele ihrer Beiträge durch eine nicht nur gegen den Islam gerichtete antireligiöse Stoßrichtung aus, so dass Hawley konstatiert: „it now appears that the postreligious may be more threatening to fundamental liberal values than the religious right ever was.“ (100) Hawley macht außerdem unmissverständlich klar, dass es sich bei der Alt-Right im Kern um eine rassistische Bewegung handelt, die sowohl personell als auch ideenpolitisch an die Überlegungen des „highbrow white nationalism“ oder der „white supremacists“ anknüpft. Programmatischer Minimalkonsens dieser heterogenen Bewegung ist eine weiße und größtenteils rassistische Identitätspolitik: „For the Alt-Right, identity politics is everything“ (18) Der mit dieser Position eng verknüpfte vermeintliche „sex realism“, der die Ungleichheit von Mann und Frau betont, äußert sich in einem zum Teil militanten Antifeminismus dieser fast ausschließlich von Männern geprägten Bewegung. In den unterschiedlich konnotierten Forderungen nach einem Einwanderungsstopp lassen sich die verschiedenen Positionen vom konservativen Mainstream und der Alt-Right verdeutlichen: Während die amerikanischen Konservativen die Migrationspolitik vorrangig nach ökonomischen Gesichtspunkten analysieren und empirisch die vermeintlichen negativen Folgen einer weiteren Öffnung des Arbeitsmarktes aufrechnen, sind für die Alt-Right rein rassi(sti)sche Gründe ausschlaggebend. Weil sie damit nicht zuletzt auch mit den Tabus einer diskursiven Öffentlichkeit bricht, fordert die Alt-Right-Bewegung weiterhin ein Ende der „political correctness” und strebt an, die Vorherrschaft der Republikaner über die rechte politische Agenda zu beenden: „the Alt-Right wants to displace conservatism entirely and bring a new brand of right-wing politics into the mainstream“ (7). Die Attacken richten sich dementsprechend nicht nur gegen das liberale und weltoffene Amerika, sondern vor allem gegen den konservativen Mainstream und insbesondere die Republikanische Partei, wie die diffamierenden Bezeichnungen RINO (Republicans in Name only) oder das vulgäre ‚Cuckservatives‘ (ein Kompositum aus Cuckold und Conservatives) verdeutlichen.

Fazit

Der gegenwärtige Wandel des amerikanischen Konservatismus lässt sich sowohl auf strukturelle als auch auf programmatische Entwicklungen zurückführen. Mit Blick auf langfristige Trends legt Hawley plausibel dar, dass die Institutionen und Ideen des postwar conservatism in eine Krise geraten sind und ihre Leitfunktion für die politische Rechte eingebüßt haben – der gegenwärtige Präsident ist nur der prominenteste Ausdruck dessen. Die Parallelen zur deutschen Entwicklung liegen hier auf der Hand, wie die jüngeren Diskussionen um die vermeintlich konservative Leerstelle innerhalb der Unionsparteien oder das Erstarken einer radikalkonservativen Strömung in Tradition der Weimarer Rechten verdeutlichen.[11] Ähnlichkeiten lassen sich auch bei der naiven Unwissenheit der etablierten Parteien diesseits und jenseits des Atlantiks über die destruktiven Potentiale des neuen digitalen Kulturkampfes feststellen. Aus politischer aber auch aus wissenschaftlicher Sicht erscheint es notwendig, den entgrenzten und anonymen digitalen Raum als politischen Ort der Vernetzung, eines transnationalen Ideentransfers sowie eines Online-Aktivismus der politischen Rechten mehr in den Blick zu nehmen. Eine solche, vor allem durch Hawley geschärfte Sicht auf die mediale Vermittlung der ideologischen Transformation des Konservatismus kann helfen, die tektonischen Verschiebungen der politischen Landschaft auch hierzulande nachzuvollziehen. Der Wandel des amerikanischen Konservatismus scheint in vollem Gange und es ist nicht ausgeschlossen, dass dessen möglicher Niedergang eine Blaupause für die weiteren Entwicklungen des rechten politischen Denkens auf beiden Seiten des Atlantiks darstellt: „If conservatism breaks down, many of its present constituents may embrace a more radical right-wing ideology, making American politics far more unstable.“ (Hawley 2016, 288)

Das Gewicht, dass man dem programmatischen Wandel des amerikanischen Konservatismus zubilligt, hängt sicherlich stark vom konzeptionellen Zuschnitt des Beobachters ab. Auch wenn Robins positionale Konzeption analytisch zu eng erscheint, verweisen seine Erkenntnisse zum einen auf das spezifisch amerikanische Primat des Ökonomischen und zum anderen auf ein allgemeines radikales Potential des Konservatismus. Letzteres speist sich nicht zuletzt aus den antiaufklärerischen, antiliberalen und antiemanzipatorischen Traditionen des kontinentalen politischen Denkens. Das vielfach diagnostizierte neue außereuropäische Interesse am Denken der ‚Konservativen Revolution‘ oder des Faschismus sollte deshalb Anlass sein, die jeweiligen nationalen Erkenntnisse noch intensiver auszutauschen.

  1. Die Neokonservativen waren zumeist geläuterte Liberale, die nach den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen der 1960er und 70er nun ins konservative Lager hinüberwechselten. So konstatierte der bekennende Neokonservative Irving Kristol rückblickend: „We regarded ourselves originally as dissident liberals – dissident because we were skeptical of many of Lyndon Johnson’s Great Society initiatives and increasingly disbelieving of the liberal metaphysics, the view of human nature and of social and economic realities, on which those programs were based“, Irving Kristol, Neoconservatism. The Autobiography of an Idea, Chicago 1999, X.
  2. Zur historischen Genese und gegenwärtigen Konjunktur des normativen Populismus-Begriffes, siehe Anton Jäger, Images of populism in post-war American historiography and their relevance for (European) social science, in: Constellations 24 (2017), S. 310­­–323.
  3. Siehe coreyrobin.com oder crookedtimber.org.
  4. „Radicalism is the raison d’être of conservatism“ (22).
  5. Jeffrey Herf, Reactionary modernism. Technology, culture, and politics in Weimar and the Third Reich, Cambridge u.a. 1984; Isaiah Berlin, Three Critics of the Enlightenment. Vico, Hamann, Herder, Princeton u.a. 2000; Zeev Sternhell, The Anti-Enlightenment Tradition, New Haven u.a. 2010; Darrin McMahon, Enemies of the Enlightenment. The French Counter-Enlightenment and the making of modernity, Oxford u.a. 2001; Stephen Holmes, The Anatomy of Antiliberalism, Cambridge u.a. 1993.
  6. Auf diese wichtige demokratische Funktion von Parteiführungen verweisen neuerdings auch Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, How Democracies die. What History reveals about our Future, New York 2018, 68ff.
  7. Bob Dylan hat mit dem Talkin‘ John Birch Paranoid Blues 1962 eine pointierte Parodie auf den hysterischen Antikommunismus und Rassismus dieser Bewegung geschrieben: „Now we all agree with Hitler’s views / Although he killed six million Jews / It don’t matter too much that he was a Fascist / At least you can’t say he was a Communist! / That’s to say like if you got a cold you take a shot of malaria“.
  8. Die Koch-Brüder seien jedoch nur nicht programmatische Förderer des libertären Denkens, sondern stecken nach Hawley auch hinter der öffentlichkeitswirksamen Strategie des sogenannten Astroturfing. Dieser Begriff – eigentlich ein Markenname für Kunstrasen – beschreibt eine politische Kampagne, die den Eindruck einer Graswurzelbewegung erwecken soll. Zu diesem Zweck werden von PR-Agenturen vor allem zu Wahlkampfzeiten große Mailkampagnen initiiert oder massenhafte Onlinekommentare versendet, die den Anschein einer breiten gesellschaftlichen Bewegung erwecken – potemkinsche Dörfer im digitalen Raum.
  9. Siehe hierzu auch den Gastbeitrag „America. A View from the French New Right“ von Alain de Benoist in Spencers Radix-Journal (1/2018): www.radixjournal.com/2018/01/america-a-view-from-the-french-new-right/.
  10. Einen guten Einblick in diese digitalen Abgründe bietet das Buch von Angela Nagle, Kill all Normies. The Online Culture Wars from 4chan and Tumblr to the Alt-Right and Trump, Winchester 2017.
  11. Vgl. zur Krise des Konservatismus (der Unionsparteien) exemplarisch Ulrich Greiner, Heimatlos. Bekenntnisse eines Konservativen, Reinbek bei Hamburg 2017. Zur Renaissance eines voluntaristischen Radikalkonservatismus siehe Tobias [Adler-]Bartels, Sprache und Ideologie des Konservatismus. Zur Differenz vom moderaten und radikalen konservativen politischen Denken in Deutschland, in: Sebastian Liebold / Frank Schale (Hrsg.): Neugründung auf alten Werten? Konservative Intellektuelle und Politik in der Bundesrepublik, Baden-Baden 2017, S. 209–232 oder Volker Weiß, Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes, Stuttgart 2017.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Clemens Reichhold.

Kategorien: Rassismus / Diskriminierung Politische Theorie und Ideengeschichte

Tobias Adler-Bartels

Tobias Adler-Bartels ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Theorie & Ideengeschichte der Georg-August-Universität Göttingen, wo er über „Moderater und radikaler Konservatismus. Sprache und Ideologie des zeitgenössischen konservativen politischen Denkens in der Bundesrepublik Deutschland“ (Arbeitstitel) promoviert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Demokratietheorie, vergleichende Ideologieforschung, Politisches Denken und die Geschichte des konservativen politischen Denkens.

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