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Verliebt, verlobt, verheiratet

Georg Simmel über die Ehe und andere persönliche Beziehungen

In seiner – wie das 1908 erschienene Buch gerne genannt wird – „großen Soziologie“[1], aber auch schon in dem 1890 publizierten Vorgängerwerk „Über sociale Differenzierung“[2] unternimmt Georg Simmel den Versuch, die Soziologie als eigenständige Disziplin zu begründen. Als deren Grundbegriff führt er den Terminus der Wechselwirkung ein. Auf eine Erläuterung verzichtete Simmel, da dieser Begriff für ihn und seine Zeitgenossen in einer langen bekannten ideengeschichtlichen Tradition stand, zu der Philosophen wie Kant, Schleiermacher und Dilthey gehören. Der Begriff bezeichnet die Vorgänge, die sich zwischen verschiedenen Entitäten ereignen, also etwa zwischen Individuen, Gruppen oder Organisationen. So ist die „maßgebliche Sozial-Präposition der Simmel‘schen Soziologie“ – in den Worten Hartmann Tyrells[3] – „das (relationale) Dazwischen“. Anders als später Max Weber wählt Simmel keinen egologischen Zugang zum Sozialen, was ihn zu einem Vordenker jener Umorientierung macht, die inzwischen als „kommunikative Wende“ in der Soziologie bezeichnet wird.[4] Um die für die Soziologie als Wissenschaft spezifische Perspektive zu bestimmen, führt Simmel die auf Kant zurückgehende, von ihm allerdings modifizierte Unterscheidung zwischen Form und Inhalt ein.[5] Dank dieser Unterscheidung kann Simmel die Formen der Wechselwirkung oder – wie es bei ihm auch heißt – „der Vergesellschaftung“ als den exklusiven Gegenstandsbereich der Soziologie definieren.[6]

Mit seiner Grundlegung der Soziologie erschließt Simmel dem Fach zugleich den Möglichkeitsraum der Mikrosoziologie. Das ergibt sich noch nicht mit dem Grundbegriff der Wechselwirkung. Auch wenn es sich im Englischen eingebürgert hat, Wechselwirkung mit interaction zu übersetzen, ist seine Verwendungsweise bei Simmel selbst deutlich breiter. Während im Anschluss an Erving Goffman[7] Interaktion als die Kopräsenz von zwei oder mehreren Akteuren in einer sozialen Situation verstanden wird, erstreckt sich Simmel zufolge Wechselwirkung nicht nur auf direkte Kontakte zwischen Anwesenden, sondern ebenso auf das mittelbare Aufeinanderbezogensein von Großgebilden, also etwa von Gruppen oder Organisationen. Entscheidend für den Möglichkeitsraum der Mikrosoziologie ist vielmehr Simmels Themenerweiterung. Anders als noch im Vorgängerwerk von 1890 nimmt er in seiner „großen Soziologie“ – und vorher bereits in seinem Aufsatz „Soziologie des Sinne“[8] – den Ausschluss „ephemere[r] Beziehung“ zurück.[9] Während sich die damalige Soziologie auf „große Organe und Systeme“ beschränkte, solle das Aufgabengebiet der Soziologie nunmehr auch die „unermessliche Anzahl von kleineren, in den einzelnen Fällen geringfügig erscheinenden Beziehungsformen und Wechselwirkungsarten zwischen Menschen“ umfassen, die „doch erst Gesellschaft, wie wir sie kennen, zustande bringen“.[10] Zur Illustration dieser Erweiterung des Phänomenbestands verwendet Simmel eine Analogie. Auch die Medizin befasse sich nicht nur mit den großen Organen, sondern ebenfalls mit dem Gewebe, ohne das die „Organe niemals einen lebendigen Leib ergeben würden“.[11]

Ein Missverständnis wäre es allerdings, aus dieser Erweiterung zu schließen, eine Mikrosoziologie im Anschluss an Simmel – Jörg Bergmann hat ihn zu Recht als „Pionier der Mikrosoziologie“[12] bezeichnet – beschränke sich auf ephemere Vergesellschaftungsprozesse beziehungsweise auf Interaktionen. Auch wenn dieser Eindruck häufig entsteht,[13] trifft er auf Simmel nicht zu. Zieht man seine Beispiele für Mikroprozesse zu rate, wird sofort deutlich, dass für ihn keineswegs Interaktionen im Mittelpunkt stehen, sondern dauerhafte Sozialbeziehungen wie Ehen oder Freundschaften. Simmels Beitrag für die Mikrosoziologie besteht nicht zuletzt darin, dass er sich eingehend mit persönlichen Beziehungen und einer Fülle von Themen befasst hat, die für diese Sozialform von unmittelbarer Relevanz sind. Einige Konturen dieser Soziologie persönlicher Beziehungen, wie Simmel sie entfaltet hat, sollen im Folgenden nachgezeichnet werden, wobei Paarbeziehungen – in Erweiterung zu Ehen - als Prototyp dienen. Damit möchte ich zugleich verdeutlichen, dass dieser Gegenstandsbereich einen wesentlichen Bestandteil der Mikrosoziologie ausmacht.

1. Persönliche Beziehung als Gegenstand

Darzulegen, dass unser Alltagsleben in ein Geflecht persönlicher Beziehungen eingebettet ist, dürfte nicht eigens erforderlich sein.[14] Es ist offenkundig, dass Paar-, Elter(n)-Kind-, Geschwister- oder auch Verwandtschaftsbeziehungen unser Privatleben prägen. Allerdings sind persönliche Beziehungen keineswegs auf die Familie und Verwandtschaft beschränkt. Hinzu kommen nicht minder bedeutsame Beziehungen etwa zu Freund/innen, Nachbar/innen und Bekannten. Auch in der Arbeitswelt bestehen zumindest zu einigen Kolleg/innen, Mitarbeiter/innen oder Vorgesetzten Beziehungen, die über ein bloß formales Miteinander hinausgehen. Selbst wenn der Begriff es nicht geschafft hat, bis in die bel étage der soziologischen Grundbegriffe vorzudringen und keine Bindestrichsoziologie entstanden ist, die sich auf „persönliche Beziehungen“ konzentriert, ist diese Form der Wechselwirkung im Fach durchaus präsent, wenngleich häufig unter synonym verwendeten Kategorien, die in ihrer Fülle die Einheit des Gegenstandfeldes eher verstecken – eine Merkwürdigkeit, die eigens zu würdigen wäre, was in unserem Zusammenhang aber nicht zu leisten ist.

Persönliche Beziehungen sind darauf angewiesen, in Interaktionen stets aktualisiert und wieder bestätigt zu werden. Dennoch unterscheiden sich Interaktionen und persönliche Beziehungen voneinander. Im Unterschied zu einer Interaktion zeichnet sich eine persönliche Beziehung durch Kontinuität und Dauerhaftigkeit aus. Dieses Unterscheidungsmerkmal hat Johannes Huinink[15] im Blick, wenn er eine „dialogische Beziehung“ durch das Vorhandensein einer „Unendlichkeitsfiktion“ kennzeichnet. Ähnlich bezeichnet auch Tilman Allert[16] mit Blick auf Paarbeziehungen die „Unterstellung ewiger Dauer“ als beziehungskonstitutiv. Aufgrund der Fortdauer können die Beziehungspersonen wechselseitig ein breites Wissen voneinander erwerben, das angehäuft und sedimentiert wird. Auf diesen Fundus stützen sich die wahrgenommenen und zugeschriebenen persönlichen Identitäten. Während Interaktionen mit Fremden verbreitet sind, die lediglich in ihrer sozialen Identität kategorisiert werden, ist das persönliche Wissen voneinander für die Beziehung grundlegend. Es wirkt nachhaltig auf die Beziehung ein. Eng verbunden mit einem solchen Wissen ist auch das emotionale Erleben. Die Beziehungspersonen ‚freuen‘ sich oder ‚leiden‘ miteinander, sind zusammen ‚glücklich‘ oder auch ‚wütend‘ auf die andere Person. Der Emotionshaushalt einer persönlichen Beziehung umfasst sowohl positive (Liebe, Zuneigung oder Vertrauen) als auch negative Emotionen (etwa Hass, Rachegefühle oder Eifersucht). Das persönliche Wissen voneinander und die emotionale Bindung erleichtern das Miteinander-in-Kontakt-Treten in hohem Maße. Viele Vorleistungen, die in Interaktionen mit Fremden erst zu erbringen sind, entfallen zwischen Personen, die eine persönliche Beziehung miteinander unterhalten: Man ‚weiß‘, mit wem man es zu tun hat, man ‚weiß‘, was man voneinander erwarten darf, und auf ebendieses Wissen lassen sich die eigenen Handlungen vorab einstellen. Zudem gestatten Interaktionen, wenn sie denn in eine persönliche Beziehung eingebettet sind, einen viel höheren Grad an ‚Informalität‘.  

2. Strukturmerkmale von persönlichen Beziehungen

Im 2. Kapitel seiner „großen Soziologie“ – und vorher schon in seinem Artikel „Die Gesellschaft zu zweien“[17] – befasst sich Simmel eingehend mit Dyaden. Seine entsprechenden Ausführungen sind deshalb unmittelbar bedeutsam, weil alle persönlichen Beziehungen auf einer dyadischen Struktur basieren.

Um die Merkmale ihrer Struktur auszumachen, wählt Simmel die „heuristische Strategie des Kontrastierens“.[18] Er vergleicht Dyaden und Triaden miteinander, um zu bestimmen, welche Besonderheiten sich für Dyaden dadurch ergeben, dass eine dritte Person fehlt. Die Wechselwirkung zwischen zwei Elementen, die dyadische Konstellation, bildet für ihn das soziologische Basisprinzip schlechthin.[19] „Sie gibt das Schema, den Keim und das Material für unzählige mehrgliedrige ab; obgleich ihre soziologische Bedeutung keineswegs nur auf ihren Ausdehnungen und Vermannigfaltigungen beruht. Vielmehr ist sie selbst schon eine Vergesellschaftung, an der nicht nur viele Formen einer solchen überhaupt sich sehr rein und charakteristisch verwirklichen, sondern die Beschränkung auf die Zweizahl der Elemente ist sogar die Bedingung, unter der allein eine Reihe von Beziehungsformen hervortritt.“[20]

Kennzeichnend für jede Zweierkonstellation ist, was George McCall[21] unter Bezugnahme auf Simmel als die „Mortalität der Dyade“ bezeichnet hat. Während „mehrgliedrige Gebilde“, selbst wenn sie sich aus nur drei Personen zusammensetzen, in der Regel beim Ausscheiden eines Mitglieds weiterexistieren, zerstört beim Paar der Austritt eines Einzelnen unvermeidbar das Ganze. „Dass aber eine Vereinigung von zweien zwar nicht ihrem Leben nach, aber ihrem Tode nach von jedem ihrer Elemente für sich allein abhängt – denn zu ihrem Leben bedarf sie des zweiten, aber nicht zu ihrem Tode –, das muss die innere Gesamtattitüde des Einzelnen zu ihr, wenn auch nicht immer bewusst und nicht immer gleichmäßig, mitbestimmen. Es muss diesen Verbindungen für das Gefühl einen Ton von Gefährdung und von Unersetzlichkeit geben, der sie zu dem eigentlichen Ort einerseits einer echten soziologischen Tragik, andrerseits einer Sentimentalität und elegischen Problematik macht.“[22]

Deutlich tritt diese Besonderheit im Vergleich mit Organisationen hervor. In einer Organisation sind Person und Position voneinander getrennt. Im Normalfall besteht sie auch dann fort, wenn einzelne Mitglieder ausscheiden und durch neue ersetzt werden. Über den Wechsel der Personen hinweg hat sich die Position innerhalb der Organisation erhalten. Anders verhält es sich offenkundig in einer persönlichen Beziehung. Die Beziehungspersonen sind nicht austauschbar; mit dem (dauerhaften) Ausscheiden einer Person endet die Beziehung. Keine persönliche Beziehung lässt einen Personalwechsel zu, sie kann nur durch eine neue persönliche Beziehung abgelöst werden. Folglich sind persönliche Beziehungen, um es in einem Wort zu sagen, durch das Moment personeller Unersetzbarkeit charakterisiert. Wenn schon das Ausscheiden einer Person zur Beendigung dieser Wechselwirkung ausreicht, zeichnen sich persönliche Beziehungen unvermeidlich durch hohe Fragilität aus. Sind diese Formen von Sozialität auf Dauer ausgerichtet – wie es etwa bei Paarbeziehungen und anderen persönlichen Beziehungen der Fall ist –, bedarf es ausgesprochen aufwändiger Vorkehrungen, um Dauerhaftigkeit zu ermöglichen respektive sicherzustellen. Da alter für ego in dieser Sozialform unersetzbar ist, werden persönliche Beziehungen unvermeidbar zu einem Ort „echte[r] soziologische[r] Tragik“.

Dass persönliche Beziehungen zugleich durch „Sentimentalität und elegische[r] Problematik“ – Letztere verweist auf ihre emotional-affektive Grundierung – bestimmt sind, expliziert Simmel an den Phänomenen der sich einstellenden Intimität und mit der [Er]Lebbarkeit der eigenen und fremden Individualität. In der Wechselwirkung zu zweien „sieht sich [jeder] eben nur dem andern, aber nicht einer über ihn hinausreichenden Kollektivität gegenüber. [Sie] ruht unmittelbar auf den einen und dem andern.“[23] Es ist dieses personale Aufeinander-Bezogensein, dem sich Intimität verdankt. Dass Simmel nicht primär Interaktionen im Blick hat, sondern auf persönliche Beziehungen und insbesondere auf Paarbeziehungen abhebt, wird sinnfällig, wenn er Intimität gegen die Verständigung zwischen zwei sich zufällig begegnenden Fremden abgrenzt, also von Begegnungen unterscheidet, wie sie etwa bei Zugreisen stattfinden können. „Wenn umgekehrt gewisse äußere oder Stimmungslagen uns relativ fremden Menschen gegenüber zu sehr persönlichen Äußerungen und Konfessionen, wie sie sonst nur dem Nächsten vorbehalten sind, veranlassen, so fühlen wir hier dennoch, dass dieser »intime« Inhalt der Beziehung sie noch nicht zu einer intimen macht.“[24] Nicht der Inhalt als solcher, sondern „unser gesamtes Verhältnis zu eben diesen Menschen“ ist ausschlaggebend für das Aufkommen von Intimität. Dabei sind es selbstverständlich gerade die auf Dauer angelegten Paarbeziehungen, welche die Ausformung von Intimität in besonderer Weise begünstigen. Schon dadurch, dass zwei Personen – zumindest wenn sie in einem Haushalt leben – die meisten Lebensbereiche miteinander teilen, findet sich ein weites Feld fortgesetzten Erleben-könnens – unter Umständen auch fortgesetzten Erleben-müssens – eröffnet, das weit über Begegnungen im Gespräch hinausreicht.

Auch der fehlende Dritte trägt entscheidend dazu bei, dass in der Wechselwirkung zwischen zweien Individualität intensiver gelebt und erfahren werden kann. Dabei versteht Simmel Individualität als ein gesellschaftliches Produkt. Durch den Prozess sozialer Differenzierung, der sowohl für Arbeitsteilung als auch für Rollen- und Funktionsdifferenzierungen sorgt, werden eine Steigerung der Individualität der Gesellschaftsmitglieder und damit eine zunehmende Unterscheidbarkeit der Individuen bewirkt. Der Einzelne sei, wie Simmel in seinem zweimal veröffentlichten Kapitel „Die Kreuzung sozialer Kreise“ präzisiert, durch den Schnittpunkt sozialer Kreise bestimmt, denen er angehört. Je mehr Mitgliedschaften kombiniert werden, „desto unwahrscheinlicher ist es, dass noch andere Personen die gleichen Gruppenkombinationen aufweisen werden“.[25] Also vervielfältigen sich solche Mitgliedschaften mit der fortschreitenden Arbeitsteilung, Rollen- und Funktionsdifferenzierung. Wird unter Individualität die qualitative Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit der Einzelnen verstanden,[26] ist nachvollziehbar, dass die Vervielfältigung der Mitgliedschaft in unterschiedlichen sozialen Kreisen dazu führt, dass in persönliche Beziehungen heute mehr an Individualität eingebracht wird. Insofern finden sich diese Beziehungen zusätzlich dazu herausgefordert, dieses Mehr an Individualität in der dyadischen Relation aufeinander abzustimmen.

Schon in den soziologischen Aprioris, die den Inhalt des ersten Exkurses in der „großen Soziologie“[27] bilden, weist Simmel darauf hin, „dass jedes Element einer Gruppe nicht nur Gesellschaftsteil, sondern außerdem noch etwas ist“.[28] Die damit bezeichneten Facetten einer Person werden freilich nicht einfach sozial exkludiert, vielmehr gehen sie durchaus in die jeweilige soziale Situation ein: „Die Art seines Vergesellschaftet-Seins“, unterstreicht Simmel, „ist bestimmt oder mitbestimmt durch die Art seines Nicht-Vergesellschaftet-Seins“.[29] Also unterschieden sich Wechselwirkungen auch danach, „welches Maß jenes »Außerdem«“ hat. Klar dürfte demnach sein, dass Liebe und Freundschaft Formen sind, in denen dieses Maß besonders klein ist: „[H]ier kann das, was das Individuum für sich reserviert, jenseits der dem andern zugewendeten Entwicklungen und Betätigungen, sich quantitativ dem Grenzwert Null nähern, es ist nur ein einziges Leben vorhanden, das gleichsam von zwei Seiten her betrachtet werden kann oder gelebt wird: einmal von der Innenseite, von dem terminus a quo des Subjekts her, dann aber, als das ganz ungeänderte, nach der Richtung des geliebten Menschen hin unter der Kategorie seines terminus ad quem, die es restlos aufnimmt.“[30]

Doch selbst in Paarbeziehungen kann die Individualität nicht in Gänze eingebracht und erlebt werden. Auch wenn der Anspruch im Raum steht, in der persönlichen Beziehung idealiter ein ganzer Mensch sein zu können und als ein solcher sozial akzeptiert zu werden, bleibt das, was an Individualität faktisch darstell- und wechselseitig erfahrbar ist, stets eine bloße Annäherung an dieses Ideal.

3. Wirklichkeitskonstruktion und rituelle Ordnung

Zwischen ephemeren Wechselwirkungen und auf Dauer angelegten Beziehungsformen bestehen Simmel zufolge grundlegende Unterschiede: „Alle Vergesellschaftungen werden im Charakter ihrer Form und ihres Inhaltes aufs entschiedenste durch die Vorstellung der Zeitdauer beeinflusst, für die man sie bestimmt glaubt. […] [D]as qualitative Wesen einer Verbindung von Mann und Weib in der lebenslänglichen Ehe [ist] ein andres als in einem flüchtigen Verhältnis“.[31] Was die auf Dauer angelegten Beziehungsformen an Besonderheit aufweisen, illustriert er am Beispiel der Ehe. Ausgehend von der Feststellung, dass die Qualität einer beteiligten Person und die Qualität der von diesen Personen gebildeten Paarbeziehung auseinanderfallen können, hebt Simmel hervor, „dass dieses Gebilde, so sehr es von jedem der Teilnehmer abhängig ist, doch einen Charakter haben kann, der mit dem keines Teilnehmers zusammenfällt“.[32] Offenbar liegt ihm daran, die emergente Qualität dieser Beziehungsform herauszustellen: „[D]ie Ehe [ist] etwas Überpersönliches […], etwas an sich Wertvolles und Heiliges, das jenseits der Unheiligkeit jedes ihrer Elemente steht“.[33] Dass die Ehe die Sphäre des Profanen übersteigt, erklärt für Simmel die hohe Interdependenz in dieser Beziehungsform und die Vorrangstellung des Gemeinsinns gegenüber etwaigen Partikularinteressen der beteiligten Einzelnen. Ihre besondere Qualität verdankt die Ehe nach Simmel einerseits der unvergleichlichen Enge im Zusammenleben eines Paars, andererseits den kulturell bereitgestellten Definitionen dieser Sozialform des Miteinanderseins. Sie fallen für Paarbeziehungen deutlich stärker aus als für jede andere Dyade, also etwa für Freundschaften.

Indem Simmel die Ehe als „etwas Überpersönliches“ auffasst und auf ihre emergente Qualität hinweist, die sich keineswegs aus der Individualität der beteiligten Einzelpersonen ableiten ließe, nimmt er vorweg, was Peter L. Berger und Hansfried Kellner[34] später als Wirklichkeitskonstruktionen in Ehen beschrieben haben. Das Paar steht vor der Aufgabe, „ihre eigene private Welt, in der sie leben werden, selbst zu schaffen.“[35] Damit erzeugen sie eine Ordnung, die ermöglicht, das je eigene wie das gemeinsame Leben als sinnvoll zu erfahren. Auch wenn die Paare dabei immer schon auf einen Vorrat an kulturellen Problemlösungen und Handlungsmustern zurückgreifen, die sie aktualisieren, bleibt die Paar-Wirklichkeit prinzipiell fragil. Sie bedarf, um fortzubestehen, einer laufenden Bestätigung. Da verbindliche Rollenvorgaben für moderne Paare weitgehend fehlen, innerhalb der Zweierbeziehungen aber gesteigerte Autonomieansprüche aufeinander abgestimmt werden müssen, ist davon auszugehen, dass der Aufwand für die Wirklichkeitskonstruktion in Ehen oder eheähnlichen Lebensformen stark gestiegen ist.

Indem Simmel diese Ordnungsstrukturen nicht nur als „etwas Überindividuelles“, sondern sogar als „etwas an sich Wertvolles und Heiliges“ bezeichnet, geht er über Berger und Kellners These der stabilisierenden Wirklichkeitskonstruktion noch hinaus. Was er frühzeitig thematisiert, ist das später von Erving Goffman mit Blick auf Interaktionen identifizierte Phänomen der rituellen Ordnung oder des rituellen Managements: „For the actor, others may come to be seen as sacred objects. The social attributes of recipients must be constantly honored; where these attributes have been dishonored, propitiation must follow. […] Even more than being a game of informational management, conversational interaction is a problem in ritual management.“[36] Mit der Rede von „sacred objects“ nimmt Goffman offensichtlich auf Émile Durkheim[37] Bezug, der die menschliche Person als „sacred object“ – im französischen Original als „chose sacrée“ – bezeichnet hatte. Inhaltlich deckungsgleich spricht Simmel davon, „dass um jeden Menschen eine ideelle Sphäre liegt […], in die man nicht eindringen kann ohne den Persönlichkeitswert des Individuums zu zerstören“.[38] Er hebt mit Bezug auf den Rechts- und Moralphilosophen Kant hervor, dass es für die Individuen Rechte und Pflichten hinsichtlich der jeweiligen Persönlichkeitssphäre, der eigenen wie der fremden, gibt. Um den anderen in einer Paarbeziehung als ganzen Menschen erfassen, aber auch um sich selbst als ganzen Menschen mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg sichtbar machen zu können, existieren „soziale Rechte auf Eindringen in den Andern“.[39] Solche Rechte werden allerdings durch ein „Recht auf Diskretion“ konterkariert, das jeder Person ein „Privateigentum an seinem seelischen Sein“[40] zuspricht.

Anhand der Differenzierung zwischen Bekanntschaften, Freundschaften und Ehen kann Simmel veranschaulichen, dass diese Rechte und Pflichten sowie die mit ihnen einhergehenden Grenzziehungen in den jeweiligen Beziehungsformen variieren. Für die meisten Menschen, so Simmel, öffnet „die geschlechtliche Liebe die Tore der Gesamtpersönlichkeit am weitesten, ja, bei nicht wenigen ist die Liebe die einzige Form, in der sie ihr ganzes Ich geben können“.[41] „Die Abmessung des Sich-Offenbarens und Sich-Zurückhaltens, mit ihren Komplementen, dem Eindringen und der Diskretion“ sei in der Ehe – wie Simmel im Vergleich zur Freundschaft konstatiert – „viel diffiziler“.[42] Er deutet allerdings an, dass sich diese Grenzziehung in Abhängigkeit vom fortschreitenden Differenzierungs- und Individualisierungsprozess im historischen Verlauf verändert.

Die rituelle Ordnung in Paarbeziehungen erstreckt sich auf beide Beziehungspersonen gleichermaßen. Sie umfasst Normen der Respektierung und der Huldigung der beiden Ichs. Nach Goffman umfasst die rituelle Ordnung Regeln, die die Handlungen der Ehrerbietung und des Benehmens anleiten.[43] Als Ehrerbietung wird die Würdigung bezeichnet, die ein Individuum dem Partner bzw. der Partnerin durch Wahrung von Distanz (Vermeidungsrituale), oder durch aktive Bekundungsformen, wie etwa Begrüßungen, Komplimente, Geschenke oder kleinere Hilfsdienste (Zuvorkommensrituale) erweist. Im Unterschied zur Ehrerbietung ist das Benehmen auf die eigene Person ausgerichtet. Durch das Benehmen wird dem Gegenüber vermittelt, dass man ein Mensch mit bestimmten Eigenschaften ist, der als singuläres Individuum anerkannt und respektiert werden möchte. Selbstverständlich ist der Anspruch auf ein persönliches Territorium in Zweierbeziehungen deutlich artikulierter als in der Interaktion mit Fremden, insbesondere wenn das Paar einen gemeinsamen Haushalt führt (Simmel spricht von „behauster Vereinigung“[44]). Solche Grenzziehungen betreffen insbesondere den Umgang mit körperlichen Berührungen. Sie sind auch in Zweierbeziehungen reglementiert, also keineswegs immer und überall erlaubt, was nicht zuletzt daran ablesbar ist, dass sexuelle Gewalt in dieser Beziehungsform durchaus verbreitet ist.

Stärker als Goffman betont Simmel, der sich ungleich intensiver mit persönlichen Beziehungen befasst hat, dass die rituelle Ordnung sich auch auf Regelungen zum Umgang mit persönlichem Wissen und Geheimnissen erstreckt. Wie er gleich zu Beginn des Kapitels „Das Geheimnis und die geheime Gesellschaft“ hervorhebt, „beruhen alle Beziehungen von Menschen untereinander […] selbstverständlich darauf, dass sie etwas voneinander wissen“.[45] Dank der Nähe und des ständigen Kontakts innerhalb einer Zweierbeziehung kann ein immenses und detailreiches Wissen über die jeweils andere Person und das gemeinsame Zusammenleben angesammelt werden. Zu diesem Korpus von Kenntnissen gehören Wissensbestände, die entweder gar nicht an Außenstehende weitergegeben werden sollen oder zumindest nicht im Beisein des Partners oder der Partnerin. Einige dieser Kenntnisse können derart stark tabuisiert sein, dass es nicht einmal im Gespräch unter vier Augen gestattet ist, das entsprechende Wissen zur Sprache zu bringen. Zwar gebietet die Diskretion allemal, sich von der Kenntnis dessen fernzuhalten, was die andere Person nicht von sich aus offenbart. Doch variiert diese Art der Rücksichtnahme je nach Grad der Vertrautheit. Im Falle der Zweierbeziehung ist ein erhebliches Maß an Offenheit die Regel. Dennoch gehört es zum Alltagslebens, wie Simmel ergänzt, „dass jeder vom anderen etwas mehr weiß, als dieser ihm willentlich offenbart, und vielfach solches, dessen Erkanntwerden durch den anderen, wenn jener es wüsste, ihm unerwünscht wäre [...]. Im Allgemeinen spricht der Mensch sich das Recht zu, alles das zu wissen, was er, ohne Anwendung äußerer illegaler Mittel, rein durch psychologische Beobachtung und Nachdenken ergründen kann.“[46]

Als „erste Bedingung“ für das Miteinander gilt Simmel zufolge, „dass man weiß, mit wem man es zu tun hat“.[47] Auch wenn er selbst den Begriff nicht verwendet, geht es augenscheinlich darum, die Identität des anderen zu erfassen. Geklärt werden muss aber nicht nur die Identität von alter, sondern auch diejenige von ego. Mit der wechselseitigen Identitätsbestimmung und den ihr jeweils vorgelagerten Aushandlungsprozessen thematisiert Simmel Prozesse, die bei Berger und Kellner das Zentrum der von ihnen beschriebenen Wirklichkeitskonstruktionen ausmachen. Selbst für Paarbeziehungen gilt, dass „man niemals einen andren absolut kennen kann“.[48] Unser Bild und unser Wissen über den anderen sind immer an unseren Standpunkt, unsere gemeinsame Erfahrungsbasis und unser biografisches Vorwissen gebunden. Stets ist es nur möglich, aus zahlreichen Fragmenten eine „personale Einheit“ zu formen. Zudem ist alles, was einem oder einer anderen mitgeteilt wird, „auch das Subjektivste, Impulsivste, Vertrauteste immer eine Auswahl aus [dem] seelisch wirklichen Ganzen“.[49] Einmal abgesehen von Täuschungen oder dem Bemühen, sich in ein gutes Licht setzen zu wollen, ist eine Selektion schon deshalb unerlässlich, weil sich das innere Erleben im subjektiven Zeitstrom derart ungeordnet präsentiert, dass seine „nach Inhalt und Reihenfolge absolut genaue Verlautbarung jeden Menschen […] ins Irrenhaus bringen würde“.[50] So sehr Individualität in Paarbeziehungen zur Geltung gebracht werden kann, so sehr unsere Vorstellungen voneinander durch intime Kenntnisse getränkt und angereichert sein mögen, so sehr sich schließlich die wechselseitigen Interpretationen von den ersten Grobentwürfen über die Dauer der Kontakte entfernen, um zunehmend subtiler auszufallen, so sehr bleiben sie dennoch weiterhin – worauf Simmel in der Nüchternheit seines Beobachtens bereits im ersten der drei soziologischen Aprioris aufmerksam gemacht hat – Typisierungen.[51]

Damit habe ich nur einige der Themen angetippt, die Simmel für eine Soziologie persönlicher Beziehungen anbietet. Selbstverständlich gibt es noch weitere Aspekte, die sich unmittelbar anschließen ließen, etwa seine Ausführungen über die Bedeutung von Emotionen oder Konflikten. In diesem Text sollte es jedoch nur um einen konzentrierten Blick auf seine konzeptionelle Grundlegung für dieses mikrosoziologische Forschungsgebiet gehen, die zweifelsohne über ein großes, keineswegs schon ausgeschöpftes Potenzial verfügt. Außerdem sollte deutlich werden, wie von Simmel zu lernen ist, dass eine Mikrosoziologie mehr umfasst als eine Soziologie der Interaktion.

  1. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe in 24 Bänden, hrsg. von Otthein Rammstedt, Frankfurt am Main 1989. Der Band umfasst auch das Buch „Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung“, also Simmels „große Soziologie“. Auf andere Publikationen Simmels wird im Folgenden ebenfalls mit der entsprechenden Bandnummer in der Georg-Simmel-Gesamtausgabe verwiesen.
  2. Band 2 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe.
  3. Hartmann Tyrell, Georg Simmels 'große' Soziologie (1908). Einleitende Bemerkungen, in: ders. et al. (Hg.), Georg Simmels große »Soziologie«, Bielefeld 2011 [1908], S. 33 f.
  4. Hubert Knoblauch, Die kommunikative Konstruktion der Wirklichkeit, Wiesbaden 2017.
  5. Otthein Rammstedt, Georgs Simmels „Große Soziologie“ – und das uns geschuldete Missverständnis, in: Cécile Rol / Christian Papilloud (Hg.), Soziologie als Möglichkeit. 100 Jahre Georg Simmels Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Wiesbaden 2009, S. 15–31.
  6. Vgl. Hans-Peter Müller / Tilman Reitz (Hg.), Simmel-Handbuch. Begriffe, Hauptwerke, Aktualität, Frankfurt am Main 2018; Rüdiger Lautmann / Hanns Wienold (Hg.), Georg Simmel und das Leben in der Gegenwart, Wiesbaden 2018.
  7. Erving Goffman, Über Ehrerbietung und Benehmen. in: ders., Interaktionsrituale, Frankfurt am Main 1978 [1961], S. 54–106.
  8. Georg Simmel, Soziologie der Sinne, in: Band 8 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe.
  9. Vgl. Otthein Rammstedt, Georgs Simmels „Große Soziologie“ – und das uns geschuldete Missverständnis, in: Cécile Rol / Christian Papilloud (Hg.), Soziologie als Möglichkeit. 100 Jahre Georg Simmels Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Wiesbaden 2009, S. 15–31; Hartmann Tyrell, Georg Simmels 'große' Soziologie (1908). Einleitende Bemerkungen, in: ders. et al. (Hg.), Georg Simmels große »Soziologie«, Bielefeld 2011 [1908], S. 19–68.
  10. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 32.
  11. Ebd.
  12. Jörg Bergmann, Von der Wechselwirkung zur Interaktion. Georg Simmel und die Mikrosoziologie heute, in: Hartmann Tyrell (Hg.), Georg Simmels große »Soziologie«, Bielefeld 2011, S. 130.
  13. Vgl. Kai-Olaf Maiwald / Inken Sürig, Mikrosoziologie. Eine Einführung, Wiesbaden 2018.
  14. Vgl. Karl Lenz / Frank Nestmann (Hg.), Handbuch Persönliche Beziehungen, Weinheim 2009.
  15. Johannes Huinink, Warum noch Familie? Zur Attraktivität von Partnerschaft und Elternschaft in unserer Gesellschaft, Frankfurt am Main 1995.
  16. Tilman Allert, Die Familie: Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform, Berlin / New York 1998.
  17. Band 8 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe.
  18. Birgitta Nedelmann, Strukturprinzipien der soziologischen Denkweise Georg Simmels, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 32 (1980), S. 562).
  19. Vgl. Andreas Ziemann, Die Zahl als soziologische Kategorie und die Quantität sozialer Verhältnisse, in: Hartmann Tyrell / Otthein Rammstedt / Ingo Meyer (Hg.), Georg Simmels große »Soziologie«, Bielefeld 2011, S. 207–226.
  20. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 100.
  21. George J. McCall, The Organizational Life Cycle of Relationships, in: Steve Duck (Hg.), Handbook of Personal Relationship, Chicester 1988, S. 467–484.
  22. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 102.
  23. Ebd., S. 101.
  24. Ebd., S. 105.
  25. Ebd., S. 466.
  26. Matthias Junge, Georg Simmel kompakt, Bielefeld 2009.
  27. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 42-61.
  28. Ebd., S. 51.
  29. Ebd.
  30. Ebd., S. 52.
  31. Ebd., S. 753 f.
  32. Ebd., S. 107.
  33. Ebd.
  34. Peter L. Berger / Hansfried Kellner, Die Ehe und die Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Abhandlung zur Mikrosoziologie des Wissens, in: Soziale Welt 16 (1965), 3, S. 220–235.
  35. Ebd., S. 225.
  36. Erving Goffman, Communication Conduct in an Island Community, unveröffentlichte Dissertation, Department of Sociology, Chicago, Il 1953, S. 103.
  37. Émile Durkheim, Bestimmung der moralischen Tatsache, in: ders., Philosophie und Soziologie, Frankfurt am Main 1976, S. 84–117.
  38. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 396.
  39. Ebd., S. 698.
  40. Ebd.
  41. Ebd., S. 400.
  42. Ebd., S. 402.
  43. Erving Goffman, Über Ehrerbietung und Benehmen, in: ders., Interaktionsrituale, Frankfurt am Main 1978 [1961], S. 54–106.
  44. Band 11 der Georg-Simmel-Gesamtausgabe, S. 866.
  45. Ebd., S. 383.
  46. Ebd., S. 398 f.
  47. Ebd., S. 383.
  48. Ebd., S. 384.
  49. Ebd., S. 387.
  50. Ebd.
  51. Ebd., S. 48.

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut von Martin Bauer.

Kategorien: Geschichte der Sozialwissenschaften

Karl Lenz

Prof. Dr. Karl Lenz ist Professor für Mikrosoziologie an der TU Dresden. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Mikrosoziologie, Soziologie persönlicher Beziehungen, Soziologie der Geschlechter, Interaktion und Kommunikation sowie Familienforschung, Soziologische Theorie und Hochschulforschung.

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